Tageszeitung "Main - Rheiner " vom 20.07.01
Mit Spenden Opfern von Varvarin helfen
Vom 20.07.2001
cp. – Der Verein Deutsch-Ausländische Solidarität ruft zu einer
Spendenaktion für die Opfer des "Massakers von Varvarin" auf. Man
wolle mit diesen Spenden Schadensersatzklage gegen die verantwortlichen
Nato-Staaten unterstützen. Besonderes Anliegen der Vereinigung sei es, die
Verantwortung der Bundesrepublik zu klären, die maßgeblich an den
Luftangriffen auf Jugoslawien beteiligt gewesen sei. Man wolle aber nicht
Deutschland und die Nato verurteilen, sondern es solle zu einer gerichtlich
Klärung der Vorfälle von Varvarin kommen, meinte Vorstandsmitglied Otto
Jänisch.
Im Zuge der Luftangriffe auf Jugoslawien war 1999 eine strategisch unwichtige Brücke bei Varvarin durch zwei Angriffswellen von Kampfflugzeugen zerstört worden. Dabei waren zehn Tote und 16 Schwerverletzte zu beklagen. Opfer streben nun eine Klage wegen Kriegsverbrechen gegen die Bundesrepublik Deutschland an, die bei diesem völkerrechtswidrigen Krieg beteiligt waren. Sie werden von der Vereinigung demokratischer Juristen vertreten.
Die Vereinigung Deutsch-Ausländische Solidarität ist der Auffassung, das dies ein angemessenes Mittel dafür sei, die Kriegsverbrechen gegen Jugoslawien festzustellen und Schuld abzutragen. Man sei es den Menschen aus Jugoslawien, die hier seit langem lebten und auch aus diesem Teil Serbiens stammten, schuldig, hieß es in der Erklärung. Dies sei aber eine Ausnahme, denn die Hauptaufgabe der Vereinigung liege darin, die Opfer von Menschenrechtsverletzungen in Deutschland zu unterstützen, insbesondere im Asylrecht, welches nach Aussagen von Otto Jänisch allerdings gar keines sei.
Spenden können auf das Konto mit der Nummer 33522014 der Vereinigung demokratischer Juristen bei der Berliner Sparkasse unter "Schadensersatz Nato-Kriegsopfer" eingezahlt werden.