Führer der NATO-Staaten
wegen Kriegsverbrechen schuldig
gesprochen!
Unabhängige Tribunale
Bisher haben sich die nationalen Gerichte der NATO-Staaten geweigert, strafrechtlichen Ermittlungen gegen die Verantwortlichen des Krieges gegen Jugoslawien aufzunehmen. Auch das von den westlichen Staaten getragene, sehr parteiische Jugoslawientribunal in Den Haag hat trotz der Vorlage von erdrückendem Beweismaterial durch namhafte internationale JuristInnen sich bisher geweigert, ein Verfahren einzuleiten.
Aus 16 Ländern (u.a. USA, Kanada, Deutschland, Italien, Griechenland, Rußland und Österreich) haben sich daher JuristInnen, WissenschaftlerInnen, Parlamentsausschüsse und NGOs zusammengetan, um in der Tradition der Russel-Tribunale gegen den Vietnamkrieg, in eigener Regie internationale Tribunale über den NATO-Krieg abzuhalten. Eine große Zahl namhafter Persönlichkeiten hat sich an der Durchführung beteiligt. Neben dem ehemaligen Justizminister der USA, Ramsey Clark, der frühere kanadische Außenminister James Bisset, der ehem. DDR-Botschafter in Jugoslawien Ralph Hartmann, der Hamburger Völkerrechtler Prof. Norman Paech, der Umweltforscher Prof. Knut Krusewitz, der frühere Admiral E. Schmähling, und viele andere.
In vielen Länder wurden zur Vorbereitung des Tribunals öffentliche Anhörungen durchgeführt, in Deutschland fanden zwei mit breiter internationaler Beteiligung statt: der Sammelband mit den Beiträgen des ersten Hearings in Berlin ist bereits erschienen, die Bände über die Hamburger Anhörung und das Tribunal selbst folgen in Kürze.1
Angeklagte
Angeklagt waren die Regierungschefs, Außenminister und Verteidigungsminister der beteiligten NATO-Staaten, die verantwortlichen Funktionsträger der NATO und des Militärs dieser Länder, sowie die Parlamentarier die dem Krieg zustimmten, obwohl er offensichtlich gegen Völkerrecht, nationale Verfassungen und internationale Verträge verstieß.
Die Anklage erstreckte sich auf Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschheit und weitere Verletzungen der Prinzipien des Nürnberger Tribunals, der Haager Abkommen, der Genfer Abkommen, der Charta der Vereinten Nationen und anderer Normen des Völkerrechts und nationaler Gesetze.
Weitere Anklagen
Auch Amnesty International (AI) wirft der NATO Kriegsverbrechen bei den Luftangriffen auf Jugoslawien 1999 vor. Durch die Tötung von Zivilpersonen habe die NATO das humanitäre Völkerrecht verletzt, erklärte die Menschenrechtsorganisation am 6. Juni in Bonn und fordert die verdächtigen NATO-Kriegsverbrecher vor Gericht zu stellen. Ganz klar sei die Bombardierung der Zentrale des serbischen Staatsrundfunks im April vergangenen Jahres ein bewußter Angriff auf ein ziviles Objekt und damit ein Kriegsverbrechen gewesen Ebenso wie die Angriffe auf Brücken, die nicht gestoppt wurden, obwohl bemerkt wurde, daß sie Zivilisten treffen.
Resolution:
Die nachfolgenden Organisationen und Einzelpersonen
fordern auf Grundlage der
Ergebnisse der Tribunale:
Unterzeichner (Stand: 13. Juli 2000):
Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg · VVN/Bund der
AntifaschistInnen HD · Eckart Spoo, Journalist, IG Medien, Berlin
· Prof. Dr. Ulrich Duchrow, Heidelberg · Winfried Wolf, MdB
(PDS) · Jugoslawisch-Österreichische Solidaritätsbewegung
(JÖSB) · Deutscher Freidenker-Verband, Verbandsvorstand ·
Klaus Hartmann, Präsident der Weltunion der Freidenker · Klaus
v. Raussendorff, Antiimperialistische Korrespondenz · Revolutionärer
Freundschaftsbund e.V. ( RFB ) · Antikriegsbündnis Trier ·
Kölner Friedensforum · Friedensarbeitskreis "Pax an", Köln
· PDS / Offene Linke Liste Moers · Sozialistische Linke (SoLi)
Karlsruhe · Aktionskreis Internationalismus
(AKI),
Karlsruhe · Hermann Kopp,
Marxistische Blätter · Anti-Imperialistisches Forum Deutschland
· Rüdiger Göbel, Redakteur, "junge Welt", Berlin ·
Harry Siegert, DGB-Kreisvorsitzender · Rhein-Neckar-HD ·
Prof. Dr. Dieter Fehrentz, Heidelberg · Dr. theol. Hannelis Schulte,
PDS, Stadträtin Heidelberg · AKAS (Arbeitskreis antiimperialistische
Solidarität) · DKP Heidelberg · Friedensladen HD ·
Dt. Freidenker-Verband Heidelberg · CONTRASTE - Monatszeitung für
Selbstorganisation · "Freiheit für Mumia Jamal Heidelberg"·
H. Rick, Gesundheitspartei · Cuba Solidarität Heidelberg e.V.
· DFG/VK Heidelberg · Heidelberg A. de Jager, DGB HD ·
Janine Hebert ÖTV HD · Günter Zink ÖTV HD ·
Sabine Ritzberger SPD HD · Angelo Taurino ÖTV HD · Peter
Stoll, Saarbrücken
· Johannes
Specht, Münster · Jane Zahn, Heidelberg · Leni
Blumenthal, VVN-BdA Heidelberg · Sophie Berlinghoff, VVN-BdA Heidelberg
· Gerhard Steinmann, VVN-BdA Heidelberg, sowie 72 weitere Einzelpersonen.
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